In der Zeit unmittelbar vor und noch eine ganze Weile nach meiner Konversion habe ich gemeint, ein religiöses Leben führen heiße alles Irdische aufgeben und nur im Gedanken an göttliche Dinge leben. Allmählich habe ich aber einsehen gelernt, dass in dieser Welt anderes von uns verlangt wird und dass selbst im beschaulichsten Leben die Verbindung mit der Welt nicht
durchschnitten werden darf.
Heilige Edith Stein
Gott und ich, wir zusammen sind immer die Mehrheit!
Hl. Teresa von Jesus (Spanien, 1515-1582, mündlich überliefert)
»Man erwartet nie zu viel von Gott, der zugleich gütig und allmächtig ist.«
Therese von Lisieux
Je höher der Wanderer steigt, desto mehr weitet sich der Blick, bis zum Gipfel der ganze Rundblick frei wird.
Edith Stein
Es hat mir immer sehr fern gelegen zu denken,
dass Gottes Barmherzigkeit sich an die Grenzen der sichtbaren Kirche binde.
Heilige Edith Stein
“Kein Prediger ist beliebter beim Volk als die Selige Jungfrau vom Berg Karmel.“
(Bischof Oscar Romero, 1977).
Wir Karmelitinnen und Karmeliten feiern heute das Hauptfest unseres Ordens, das Hochfest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel. Es erinnert uns an die Entstehung unseres Ordens auf dem Berge Karmel im heutigen Staat Israel. Dort haben sich um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert Einsiedler niedergelassen, die dort im Andenken an den Propheten Elija und unter dem Schutz Marias, der sie ihre kleine Kapelle geweiht hatten, in der Gefolgschaft Jesu Christi leben wollten. Schon bald wurden diese Einsiedler „Brüder Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ genannt, ein Name, der ihnen bis heute geblieben ist. Zum Dank für die Wohltaten, die der Orden durch seine Patronin erfahren hatte, wurde bald schon ein eigenes Fest gefeiert. Das äußerlich sichtbare Zeichen für diesen Dank und diese Verehrung Marias wurde das Skapulier, ein Teil des Ordensgewandes, das all denen überreicht wird, die sich geistlich mit unserem Orden verbinden wollen.
Für uns Karmelitinnen und Karmeliten ist Maria das Vorbild eines Menschen, der in der Gemeinschaft mit Gott gelebt hat. Wenn wir sie heute besonders verehren, dann bekennen wir damit, dass nur ein Leben in lebendiger Beziehung und Gemeinschaft mit Gott und dem daraus folgenden Einsatz für die Mitmenschen sinnvoll ist.
Komm, Heiliger Geist
Komm, Heiliger Geist,
du Geist der Wahrheit, die uns frei macht.
Du Geist des Sturmes, der uns unruhig macht,
Du Geist des Mutes, der uns stark macht.
Du Geist des Feuers, das uns glaubhaft macht.
Komm, Heiliger Geist,
du Geist der Liebe, die uns einig macht.
Du Geist der Freude, die uns glücklich macht.
Du Geist des Friedens, der uns versöhnlich macht.
Du Geist der Hoffnung, die uns gütig macht.
Komm, Heiliger Geist!
(Leonardo Boff)
1osterspaziergang
in aussichtsloser nacht
ein totenlicht ans grab bringen
aufbruchstimmung am wegrand
es knospen die ersten kreuzblütler
wer aber wälzt
den stein vom herzen
der neue morgen öffnet mir
engelgleich die augen
bei licht besehen
ist das grab kein endlager mehr
überwältigt betrete ich
den aufwachraum ins unbegrenzte (aus: Biblische Gedichte von Andreas Knapp)
„Gott ist so groß, dass er es wohl wert ist,
dass wir IHN ein Leben lang suchen.“
Teresa von Avila
Von Gottes Gnade erwählt,
um als sein geliebtes Kind
der Mensch zu werden, als
den er mich gewollt hat.
Aus der Taufe erhoben,
um aufrechten Hauptes,
mit aufrechter Gangart,
das Leben zu meistern.
Beim Namen gerufen,
um der Stimme Gottes
mehr zu trauen als allen
sonstigen Gegenstimmen.
Mit Freudenöl gesalbt,
um tatkräftig mitzuwirken,
aus göttlicher Geisteskraft
die Welt zu gestalten.
In Königswürde gekleidet,
um respektvoll jedem
Menschen seine eigene
Ehre zu erweisen.
Von Gottes Hand geführt,
um zuversichtlich und
hoffnungsfroh den Weg
in die Zukunft zu wagen.
Paul Weismantel aus „Hört der Engel frohe Kunde!“ Abendlicher Adventskalender 2023
Seid wachsam und habt Vertrauen!
„Es ist etwas Großes, Gott als Mensch an unserer Seite zu haben, solange wir leben.“
Heilige Teresa von Jesus
In der Zeit unmittelbar vor und noch eine ganze Weile nach meiner Konversion habe ich gemeint, ein religiöses Leben führen heiße alles Irdische aufgeben und nur im Gedanken an göttliche Dinge leben. Allmählich habe ich aber einsehen gelernt, dass in dieser Welt anderes von uns verlangt wird und dass selbst im beschaulichsten Leben die Verbindung mit der Welt nicht durchschnitten werden darf. Ich glaube sogar: Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er auch in diesem Sinn „aus sich herausgehen“, das heißt in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen.
Edith Stein
„Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun.
Nach meinem Tod, werde ich
Rosen vom Himmel regnen lassen.“
Therese von Lisieux
Im Kreuz ist Leben,
in ihm ist Trost,
Es ist allein der Weg,
der führt zum Himmel hin.
Teresa von Avila
Die Hingabe unseres Willens ist das, was Gott von uns allen verlangt und was wir leisten können. Sie ist das Maß unserer Heiligkeit.
Heilige Edith Stein - Sr. Teresia Benedicta vom Kreuz
„Ahmt sie nach und bedenkt, wie groß diese Herrin sein muss und wie es gut ist, sie als Patronin zu haben.“
Teresa von Avila
Die Bergpredigt stellt den zum geschichtlichen Handeln Geforderten vor das Ereignis der Versöhnung der Welt mit Gott in Jesus Christus, und damit in die echte christliche Verantwortung.
Dietrich Bonhoeffer
Gute Mutter Gottes, ich finde, dass ich glücklicher bin als du. Denn ich habe dich zur Mutter, und du hast keine heilige Jungfrau, die du lieben kannst.
Therese von Lisieux
"in einem garten hab ich mich
an fremder frucht
vergriffen
der tod liegt mir schwer im magen
in einem garten hast du
unter zitternden ölbäumen eingewilligt
zum gottesknecht gesalbt zu werden
in einem garten hat man
dich
eilig ohne totenbalsam
in fremde erde gelegt
in einem garten ist über
nacht
von hand eines geheimnisvollen gärtners
neues leben aufgeblüht"
(in: Andreas Knapp, Höher als der Himmel. Göttliche Gedichte, Würzburg 2010, S. 41)
Gott in mir, ich in ihm: das sei unsere Losung.
Wie gut ist diese Gegenwart Gottes in uns, im
verborgenen Heiligtum unserer Seele!
Da finden wir ihn immer, auch wenn wir seine Gegenwart nicht mehr gefühlshaft empfinden: er ist dennoch da, ja vielleicht noch näher bei uns.
Elisabeth von Dijon
Bei dir, Herr, angekommen,
werde ich alles fertig bringen,
wenn nur du dich nicht von mir entfernst.
Teresa von Avila
Das Buch meines Lebens 21,5
Man bekommt
von Gott
so viel,
wie man erhofft.
Therese von Lisieux
Herr, Gott meines Lebens.
Du bist das Licht, das mir vorangeht.
Dein Licht leuchtet mir auch in dunklen Zeiten.
Lass mich ganz Licht werden für dich.
Betrachten wir unsere Seele wie eine BURG, ganz aus Diamant oder sehr klarem Kristall, wo es viele Räume gibt, so wie auch im Himmel viele Wohnungen sind. Denn, recht betrachtet, ist ja die Seele im Gnadenstand nichts anderes als ein Paradies, in dem der Herr, wie er selber sagt, seine Lust hat. Wie, meint ihr wohl, muss ein Raum beschaffen sein, darin ein so mächtiger, weiser, reiner, alles Gute so in Fülle besitzender König sich erfreut? Ich finde nichts, mit dem sich die große Schönheit einer Seele, ihre Weite und ihre hohe Befähigung vergleichen ließe; ...sagte Gott doch selbst, dass er uns schuf nach seinem Bild und Gleichnis.
Teresa von Avila
Mein Weg zu Gott ist
Liebe,
Hingabe
und Vertrauen.
Therese von Lisieux
Ich bin der Weinstock,
und ihr seid die Reben.
Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, der trägt viel Frucht.
Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. Joh 15,5
Was wir von der eigenen Geschichte manchmal zu verstehen glauben,
ist doch immer nur ein flüchtiger Reflex von dem,
was Gottes Geheimnis bleibt bis zu dem Tag, an dem alles offenbar wird.
Edith Stein
"Ziehe an jedem Ort, an dem du wohnst, fort aus dem Endlichen und gehe hinein in den unendlichen Raum, der Gott ist.
Mache aus jedem Ort einen Karmel."
Buch der ersten Mönche
Mein Leben beginnt jeden Morgen neu
und endet jeden Abend.
Pläne und Absichten darüber hinaus
habe ich keine; das heißt,
es kann natürlich zum Tagwerk gehören,
vorauszudenken, aber eine „Sorge“
für den kommenden Tag darf es nie sein.
Edith Stein
Mit dir, Maria, will ich danken
für die Großtaten Gottes an mir,
für die Wunder seiner Liebe,
für die Fingerzeige seiner Treue.
Mit dir, Maria, will ich mich freuen
am Erbarmen Gottes mit den Kleinen,
an jedem seiner wunderbaren Werke,
an allem, was er wirkt und neu schafft.
Mit dir, Maria, will ich singen
meinen Lobpreis auf den gütigen Gott,
mein Danklied für seine Hilfe,
meinen Jubelruf über seine Größe.
Mit dir, Maria, will ich vertrauen
auf jedes Wort des lebendigen Gottes,
auf seine geschenkten Verheißungen,
auf seine immerwährende Gegenwart.
Paul Weismantel
(aus: Leben aus Gottes Kraft. Besinnliches von Paul Weismantel)
Der Stein kam ins Rollen:
- in jener Osternacht,
- an jenem Ostermorgen,
- an jenem Ostersonntag und an vielen österlichen Tagen.
Die Botschaft bekam Beine:
- durch jene Osterfrauen,
- durch jenen Osterengel,
- durch jene Osterzeugen, damals und heute.
Der Weg wuchs im Gehen:
- bei Maria von Magdala,
- bei Petrus und Johannes,
- bei den Jüngern von Emmaus, mit jedem Schritt.
Der Funke sprang über:
- im Garten am Grab,
- beim Kohlenfeuer am See,
- im Obergemach in Jerusalem, auch heute noch.
Der Freude wuchsen Flügel:
- in weinenden Augen,
- in trauernden Seelen,
- in enttäuschten Menschen.
Sie sahen und glaubten.
Paul Weismantel
Heiliger Josef, du Mann des Friedens.
Sei allen nahe, die in Unfrieden und Hass leben müssen.
Beschütze alle Menschen und stärke in ihnen das Vertrauen auf Gottes barmherzige Liebe.
Gelübde
„Nein, ich habe mich nicht versprochen, denn mein Versprechen gilt.
In ihm bin ich es selber, mein Wort und ich sind eins.
Treue ist wie eine Wurzel, die hinabreicht bis ins Grundwasser der ersten Liebe, und in dieser Tiefe Halt und Nahrung findet. Wo ich verwurzelt bin, da stehe ich.
Und das Gelübde ist kein Konservierungsmittel, vielmehr ein belebendes Element, das die stets wandelnde Geschichte von innen zu verwandeln sucht.
Durch Sinn und Richtung, damit das Leben nicht wie ein zerschellter Krug in Bruchstücke zerfällt, sondern ein Ganzes wird, und ich ganz werde in ihm“
(Text „Gelübde“ von Andreas Knapp aus: „Brennender als Feuer“)
Das wünschen wir uns
Das wünschen wir uns heute zum neuen Jahr:
Das wünschen wir uns heute zum neuen Jahr:
Das wünschen wir uns heute zum neuen Jahr:
Paul Weismantel
aus: Gott wird Mensch. Abendlicher Adventskalender 2012.
„Das göttliche Leben, das in der Seele entzündet wird, ist ja das Licht, das in die Finsternis gekommen ist, das Wunder der Heiligen Nacht. Wer es in sich trägt, der versteht es, wenn davon gesprochen wird.“
Hl. Edith Stein
Freude, die überwunden hat
Bei Gott wohnt die Freude, und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib, und wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen.
Es gibt eine Freude, die von Schmerz, Not und Angst des Herzens gar nichts weiß; sie hat keinen Bestand, sie kann nur für Augenblicke betäuben.
Die Freude Gottes ist durch die Armut der Krippe und die Not des Kreuzes gegangen;
Darum ist sie unüberwindlich, unwiderleglich. Sie leugnet nicht die Not, wo sie da ist;
Aber sie findet mitten in, gerade in ihr GOTT.
Sie bestreitet nicht die ernste Sünde, aber sie findet gerade so die Vergebung; sie sieht dem Tod ins Auge, aber sie findet gerade in ihm das Leben.
Um diese Freude, die überwunden hat, geht es.
Sie allein ist glaubwürdig, sie allein hilft und heilt.
Gedanken zum Advent von Dietrich Bonhoeffer (1942)
Von daher besteht der Fortschritt für die Seele nicht im vielen Denken, sondern im vielen Lieben.
Wie erwirbt man sich wohl diese Liebe? Indem man sich entschließt zu handeln und zu leiden, und das in die Tat umzusetzen, wenn es sich anbietet.
Teresa von Avila
Gott und ich - wir zusammen sind die Mehrheit!
Teresa von Avila
O mein Gott, Dreifaltigkeit, die ich anbete ich will mich vergessen um in dir zu wohnen regungslos und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit.
Nichts soll meinen Frieden stören, nichts mich aus dir herausführ’n O mein Gott, unwandelbarer.
Vielmehr soll jede Minute mich tiefer hineinführn in dein Geheimnis.
O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit verbringen, auf dich zu hören und alles von dir zu lernen.
Durch alle Nächte und alles Unvermögen hindurch will ich den Blick auf dich richten und in deinem Licht bleiben.
O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, komm über mich damit in meiner Seele eine neue Menschwerdung des Wortes geschehe!
Ich will ihm eine zusätzliche Menschheit sein, in der er sein ganzes Mysterium erneuern kann. Und du o Vater, neige dich über dein armes Geschöpf, bedecke es mit deinem Schatten.
Sieh in ihm nur den Vielgeliebten an dem du dein Wohlgefallen hast.
O meine Drei, mein Alles meine Seligkeit, Unendlich Einer, Unermesslichkeit, in die ich mich verliere. Ich liefere mich dir als Beute aus, um in deinem Licht zu bleiben und deine Erhabenheit und Größe zu schauen.
Wohin Gott uns führt, wissen wir nicht.
Wir wissen nur, dass er uns führt.
Edith Stein
Annäherung an die Wirklichkeit
nicht durchblicken
sondern anblicken
nicht im griff haben
vielmehr ergriffen sein
nicht bloß verstehen
auch zu dir stehen
nicht durchschauen
einfach nur anschauen
so werden wir wirklich
wir
(aus: Gedichte über alles hinaus von Andreas Knapp)
Tagesgebet vom Hochfest
Gütiger Gott, du hast den Orden vom Berge Karmel unter den besonderen Schutz der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria gestellt. Voll Freude feiern wir das Fest unserer Mutter. Führe uns unter ihrem Schutz zum Berg der Herrlichkeit, zu Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Ahmt sie nach und bedenkt, wie groß diese Herrin sein muss und wie es gut ist, sie als Patronin zu haben.
Teresa von Avila
Wenn er nun also, solange er auf Erden umherwanderte, die Kranken nur durch Berührung seines Gewandes heilte, was gibt es dann daran zu zweifeln, dass er – sofern ich Glauben habe – auch Wunder wirken wird, wenn er so tief in meinem Innern weilt, und mir alles geben wird, worum ich ihn bitte, da er in meinem Haus weilt?
Teresa von Avila - Weg der Vollkommenheit
pfingstwunder
alle reden
wirrwarr durcheinander
wildes kauderwelsch
ein einziges gebabel
keiner hört mehr zu
gottes geist jedoch
schafft stimmige stille
und im feuer des schweigens
ein verstehen springt über
das keine worte mehr braucht
Andreas Knapp
Osterwege
… sind weite,
oft verschlungene Wege,
bis die Hoffnung
gewiss errungen.
… sind leidvolle,
anstrengende Wege,
bis der Trost
tatsächlich gefunden.
… sind schwere,
mühevolle Wege,
bis das Ziel
endlich erreicht ist.
… sind lange,
innere Wege,
bis das zutiefst verwundete
Herz wieder neu entbrennt.
Es sind Osterwege,
die wir suchend gehen,
wie mit Blindheit
geschlagen,
und doch geführt
von IHM.
Paul Weismantel
(Text aus: Zeit zur Umkehr. Fastenkalender 2008)
Heilige Maria,
deine Erwählung erinnert mich,
dass Gott sich für mich entschieden hat
und auch mir seine Verheißung gilt.
Heilige Maria,
deine Berufung sagt mir,
dass Gott auch mich berufen hat,
mir seine Gnade schenken zu lassen.
Heilige Maria,
dein Gehorsam ermutigt mich,
auf Gott einzugehen
und sein Wort geschehen zu lassen.
Heilige Maria,
dein Vertrauen weckt in mir
neues Zutrauen
zu den verborgenen Plänen Gottes.
Heilige Maria,
dein Magnifikat erzählt mir von all dem Großartigen,
das Gott in denen wirkt,
die es ihm erlauben.
Heilige Maria,
dein Herz zeigt mir,
dass die Liebe zu Gott
auch die Menschen mit einschließt.
Heilige Maria,
dein Weg führt mich
zu tieferem Vertrauen auf Gott,
der uns niemals aufgibt.
(Paul Weismantel)
Das andere Fest
Ich habe auf das Licht gewartet aber vielleicht ist das Warten schon das Licht Ich habe auf die Erfüllung gewartet aber vielleicht ist die Sehnsucht schon die Erfüllung Ich habe auf die Freude gewartet aber vielleicht waren die Tränen schon Zeichen des Lebens ich habe auf Gott gewartet und ein Kind kommt zur Welt
Aus: Andrea Schwarz, Wenn ich meinem Dunkel traue, Verlag Herder, 4. Auflage 2001, © Andrea Schwarz
Freue dich über den HERRN, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst. Ps 37,4
„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ Phil 4,4
Worauf es ankommt, ist, dass jeder Gläubige seinen eigenen Weg erkennt und sein Bestes zum Vorschein bringt, das, was Gott so persönlich in ihn hineingelegt hat…
Letztendlich ist es Christus, der in uns liebt… Deshalb ist das Maß der Heiligkeit durch die Gestalt gegeben, die Christus in uns annimmt…
Papst Franziskus
Die Liebe schließt alle Berufungen in sich, die Liebe ist alles, sie umspannt alle Zeiten und Orte...
Therese von Lisieux
VERTRAUEN
Ich weiß, dass ich jemanden in meiner Nähe habe, dem ich rückhaltlos vertrauen kann, und das ist etwas, was Ruhe und Kraft gibt.
HINGABE
Das innerste Wesen der Liebe ist Hingabe. Gott, der Liebe ist, verschenkt sich an die Geschöpfe, die Er zur Liebe erschaffen hat.
Edith Stein
An Deiner Seite, Maria,
will ich lernen im tiefen
betenden Schweigen ganz Ohr
und empfänglich zu werden
für Gottes leise Stimme,
seinen Ruf und Willen.
Paul Weismantel, Mit Maria Wege wagen
Nach Deiner Liebe, Jesus, ich verlange.
Sie möge mich verwandeln, Deine Liebe.
Leg Dein verzehrend´ Feuer in mein Herz,
so kann ich preisen Dich und lieben.
Ja, lieben kann ich Dich dann, wie man liebt,
und preisen Dich, wie man es tut im Himmel,
ich werd´ Dich lieben mit der Liebe selbst,
mit der Du mich liebst, Jesus, Ew´ges Wort.
Therese von Lisieux
Maria
wie hätte sie Nein sagen können
als Dein Wort zu ihr kam
Dein Rufen
und Angst auch
zu tun wie ihr geheißen
entgegen alle Vernunft
da sie wusste
- im selben Moment wusste -
dass das Herz ihr zerbrechen würde
dereinst
in jenem Augen-Blick am Wegrand
demütig war sie
Ja
doch allein vor der Liebe
Andrea Voß-Frick
Halleluja!
Jesus lebt - Er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!
Was ich da erkannte, ist, dass der Herr mir zu verstehen gab, dass er die Wahrheit selbst ist.
Teresa von Avila
Das Zentrum der Seele ist Gott.
Wenn sie ihn liebt mit allen Fasern ihres Seins, mit der ganzen Kraft ihres Tuns und Wünschens, gelangt sie zu ihrer tiefsten Mitte.
Johannes vom Kreuz
Meine Liebe und mein Vertrauen zu diesem Herrn begannen sehr zu wachsen, als ich sah, dass ich jederzeit mit ihm reden kann.
Ich sah, dass er, obwohl er Gott ist, auch Mensch ist und unsere menschlichen Schwächen ihn nicht fassungslos machen, sondern er unsere armselige Verfassung kennt, die um der ersten Sünde willen - die Gott wieder gut machen wollte - vielen Stürzen unterworfen ist.
Ich kann mit ihm umgehen wie mit einem Freund, obwohl er der Herr ist.
Teresa von Avila
„Stille Nacht, heilige Nacht, Hirten dort halten Wacht. Singt vom Himmel ein herrliches Lied, Engel künden: O fürchtet euch nicht. Christ der Retter ist da, Christ der Retter ist da.
Stille Nacht, heilige Nacht, Gott hat sich klein gemacht. Liegt als Kindlein im nächtlichen Stall, hat erschaffen die Welt und das All. Kommt, wir beten ihn an, kommt, wir beten ihn an.
Stille Nacht, heilige Nacht. Liebe hat Heil gebracht, kommt vom Himmel im göttlichen Wort, nun wird Erde zum himmlischen Ort. Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.“
Text von Silja Walter (1919 - 2011)
O innigste Liebe Gottes
so wenig erkannt!
Wer ihre Quelle entdeckt,
hat Ruhe gefunden.
Johannes vom Kreuz (Sinnsprüche 15)
"Ich würde das Evangelium auf allen fünf Kontinenten gleichzeitig und sogar auf den entlegensten Inseln predigen wollen. Ich wäre eine Missionarin, nicht nur für ein paar Jahre, sondern vom Beginn der Schöpfung bis zur Vollendung aller Zeiten."
Therese von Lisieux
Dass das Innerste der Seele grundsätzlich der Ort persönlicher Begegnung und Vereinigung ist, macht es verständlich - soweit bei göttlichen Geheimnissen von Verstehen geredet werden kann -, dass Gott sich das Innerste der Seele als Wohnstätte ausersehen hat...
Es ist ebenso verständlich, dass dies Innerste der Seele zu freier Verfügung in die Hand gegeben ist, weil liebende Hingabe nur für ein freies Wesen möglich ist.
Edith Stein
Wir fragen nun: Was gibt dem Propheten die Gewissheit, dass er vor Gott steht? Das Schauen mit den Augen oder mit der Einbildungskraft gehört nicht notwendig dazu. All das kann fortfallen, und es kann doch die innere Gewissheit vorhanden sein, dass es Gott ist, der spricht. Diese Gewissheit kann auf dem "Gefühl" beruhen, dass Gott gegenwärtig ist; man fühlt sich im Innersten vom IHM, dem Gegenwärtigen, berührt. Das ist es, was wir Gotteserfahrung im eigentlichen Sinn nennen. Sie ist der Kern allen mystischen Erlebens, die Begegnung mit Gott von Person zu Person.
Edith Stein
Nur das Vertrauen allein, nur das Vertrauen führt uns hin zu seiner Liebe.
Therese von Lisieux
Maria,
DU unsere Schwester und Freundin,
begleite uns auf unserem Weg in dieser Zeit.
Schweige, lache, leide, bete ... mit uns auf unserem Weg in dieser Zeit.
Sei uns nahe mit deiner mütterlichen und freundschaftlichen Liebe.
Magnificat.
"Ich versuchte, mir Christus in meinem Innern vorzustellen, besonders dort, wo ich ihn am einsamsten erlebte."
Teresa von Avila
Die Zukunft des Menschen hängt davon ab, ob er wieder lernt zu schweigen, sich zu sammeln, seiner selbst mächtig zu werden, Abstand zu gewinnen, den Sinn der Vorgänge zu sehen, nicht aus dem Gedränge der Vorteile und Parolen, sondern aus dem Wesen der Dinge heraus zu entscheiden.
Romano Guardini (1885-1968)
O mein Herr! O mein König!
Ich stehe fassungslos vor deiner Majestät, aber noch fassungsloser, mein Herr, stehe ich vor deiner Demut und Liebe, die du einem Menschen wir mir zeigst.
Man kann mit dir einfach über alles reden...
Teresa von Avila
Seht, es werden Tage kommen -
Spruch des Herrn -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Jahwe ist unsere Gerechtigkeit.
Jeremia 33 14-16
Ich betrachtete gerne Felder, Wasser. Blumen.
Diese Dinge weckten mich auf
und halfen mir zur Sammlung.
Sie ersetzten mir ein Buch.
Teresa von Avila
Allein die Liebe zählt!
Lieben bedeutet:
alles geben und sich selber geben.
Ich weiß mich gehalten und habe darin Ruhe und Sicherheit
- nicht die selbstgewisse Sicherheit des Mannes,
der in eigener Kraft auf festem Boden steht,
aber die süße und selige Sicherheit eines Kindes,
das von einem starken Arm getragen wird,
eine - sachlich betrachtet - nicht weniger vernünftige Sicherheit.
Oder wäre das Kind "vernünftig, das beständig in der Angst lebte,
die Mutter könne es fallen lassen? ...
Und wenn Gott mir durch den Propheten sagt,
dass Er treuer zu mir stehe als Vater und Mutter,
ja dass Er die Liebe selbst ist,
dann sehe ich ein, wie "vernünftig" mein Vertrauen auf den Arm ist,
der mich hält,
und wie töricht alle Angst vor dem Sturz in Nichts
- wenn ich mich nicht selbst aus dem bergenden Arm losreiße.
Wie gerne hätte ich Priester sein mögen, um über die Allerseligste Jungfrau predigen zu können! Mir scheint, dass ein einziges Mal genügt hätte, um meinem Gedanken in dieser Sache restlos Ausdruck zu verleihen.
Zunächst hätte ich gezeigt, wie wenig das Leben der Gottesmutter überhaupt bekannt ist. Man dürfte von ihr keine unwahrscheinlichen Dinge sagen, die man gar nicht bestimmt weiß: beispielsweise, dass sie als kleines Kind von drei Jahren bereits in den Tempel ging, um sich Gott in glühender Liebe und einem außergewöhnlich großen Seeleneifer aufzuopfern, während sie doch wahrscheinlich nur mitging, um ihren Eltern zu gehorchen. Warum spricht man auch davon, dass nach den prophetischen Worten Simeons im Tempel die Allerseligste Jungfrau die Passion Jesu vor Augen gehabt habe?… „Ein Schwert des Schmerzes wird deine Seele durchbohren.“ Sie sehen wohl, meine Mutter, das ist eine Voraussage für später gewesen….
Damit eine Predigt über die Gottesmutter Frucht bringen soll, muss ihr wirkliches Leben vor Augen gestellt werden, so wie es sich vorstellt. Man errät leicht, dass ihr Leben in Nazareth und auch später ganz einfach verlief… Man ist sich wohl bewusst, dass die Gottesmutter die Königin des Himmels und der Erde ist, aber sie ist „mehr Mutter als Königin“.
Man darf nun nicht hingehen und behaupten (wie ich es öfter hörte), auf Grund der ihr zuteil gewordenen Vorzüge stelle sie alle Heiligen so in den Schatten, wie die Sonne bei ihrem Aufgehen alle Sterne zum Erblassen bringt. Mein Gott, was ist das für eine Auffassung! Eine Mutter, die den Ruhm ihrer Kinder in den Hintergrund drängt! Ich denke genau das Gegenteil. Ich glaube, sie wird den Glanz der Auserwählten noch bedeutend erhöhen. Man kann leicht von ihren Vorzügen sprechen, aber damit darf man sich nicht begnügen. Es muss dafür gesorgt werden, dass sie geliebt wird.
(Thérèse von Lisieux)
Werft bei allem eurem inneren und äußeren Tun und Handeln einen tiefen und liebevollen Blick auf Gott und bittet ihn um Hilfe, ja bittet ihn, dass er es ist, der durch euch alles vollbringt, spricht und denkt.
Maria Magdalena de Pazzi
Komm Hl. Geist, mache uns zu Menschen, die den Frieden weitergeben.
Komm Hl. Geist, mache uns zu Menschen, von denen Leben ausgeht.
Komm Hl. Geist, mache uns zu Boten Deiner Liebe.
Komm Hl. Geist, schenke uns Deine schöpferische Kraft.
Lass uns lebendige Liebesflammen werden.
Am liebsten möchte ich alle überreden, diesen glorreichen Heiligen zu verehren, weil ich so oft die Erfahrung gemacht habe, wie viel Gutes er von Gott erlangt.
Teresa von Avila
Für mich ist das Gebet ein ein Schwung des Herzens, ein einfacher Blick zum Himmel empor, ein Schrei der Dankbarkeit und der Liebe, aus der Mitte der Prüfung, wie aus der Mitte der Freude; kurz, es ist etwas Großes, Übernatürliches, das mir die Seele ausweitet und mich mit Jesus vereint.
Therese von Lisieux
Ein neues Jahr hat begonnen. Auch in diesem Jahr ziehen alle Wege vom Morgenland zum Abendland durch die Wüsten des Lebens endlos an Vergänglichkeit vorbei. Aber man kann auf ihnen die selige Reise der Pilgerschaft zum Absoluten machen, die Reise zu Gott. Brich auf mein Herz und wandere! Es leuchtet der Stern. Viel kannst Du nicht mitnehmen auf den Weg. Und viel geht Dir unterwegs verloren. Lass es fahren. Gold der Liebe, Weihrauch der Sehnsucht, Myrrhe der Schmerzen hast du ja bei dir. Gott wird sie annehmen. Und wir werden Ihn finden.
Karl Rahner
Advent, eine Zeit des Wartens und der Sehnsucht. Auf wen warten wir - wohin geht unsere Sehnsucht?
"Gott, heil´ger Schöpfer aller Stern, erleucht uns, die wir sind so fern, dass wir erkennen Jesus Christ, der für uns Mensch geworden ist."
"Ich bitte euch ja gar nicht, dass ihr an ihn denkt oder euch viele Gedanken macht oder in eurem Verstand lange und subtile Betrachtungen anstellt; ich will nicht mehr, als dass ihr ihn anschaut. Wer verwehrt es euch denn, die Augen der Seele immer wieder auf ihn zu richten – wenn auch nur so zwischendurch, wenn ihr mehr nicht fertig bringt?
...Ihm ist so sehr daran gelegen, dass du ihn immer wieder anschaust, dass es wegen einer Anstrengung seinerseits nicht ausbleiben wird."
Teresa von Avila
Jesus will seine Jünger mit sich herrschen sehen im Reich seines Vaters, und um ihnen dieses Reich zu erschließen, will er an einem Kreuz sterben, denn er hat gesagt: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde. Beim Betrachten dieser Worte erkannte ich, dass die vollkommene Liebe darin besteht, die Fehler der anderen zu ertragen, sich nicht über ihre Schwächen zu wundern, sich an den kleinsten Tugendakten zu erbauen, die man sie vollbringen sieht, vor allem aber habe ich erkannt, dass die Liebe nicht in der Tiefe des Herzens verschlossen bleiben darf: Niemand, hat Jesus gesagt, zündet ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern man stellt es auf den Leuchter, damit es allen leuchte, die im Haus sind. Mir scheint, dieses Licht stellt ein Sinnbild der Liebe dar, die nicht nur jene erleuchten, erfreuen soll, die mir am liebsten sind, sondern alle, die im Hause wohnen, ohne Ausnahme.
(Thérèse vom Kinde Jesus)
Die Liebe zu Gott besteht nicht im Vergießen von Tränen oder in zärtlichen Gefühlen..., sondern darin, dass wir Gott dienen in Gerechtigkeit, Standfestigkeit und Demut.
Teresa von Avila Vida 11,13
Mystik ist die totale Begegnung des Menschen mit Gott und Gottes mit dem Menschen. Sie ist nichts vollkommen Neues, sondern eine Intensität der Gegenwart Gottes in jedem einzelnen von uns…
Titus Brandsma
Ergreife ich die Hand Gottes, die mich anrührt, dann finde ich den absoluten Halt und die absolute Geborgenheit.
Edith Stein
Es gefällt Gott der Wunsch, dass seine Werke in schwachen Menschen aufstrahlen.
Teresa von Avila
Christus ist wahrhaft von den Toten auferstanden.
Halleluja
Er schenkt uns das ewige Leben.
Halleluja
Lasst uns freuen und jubeln.
Halleluja
Du, dessen Auge mich sucht in der Tiefe, Du, ohne Furcht vor dem Abstieg zu mir, komm in mein Herz, Du Brot meines Hungers! Komm in mein Herz! Es brennt ja nach Dir!
Therese von Lisieux
"Wer entschlossen beginnt, hat schon einen guten Teil des Weges hinter sich."
Teresa von Avila
Gott ist uns so nah. Alles, was da ist, hat sein Dasein durch sein Wirken und in seiner Gegenwart... Wir müssen ihn erspüren und von unserem Ahnen die Innigkeit lernen, in der sie ganz vertraut mit ihm umgingen, mit ihm sprachen und auf ihn hörten.
Das Leben sieht dann ganz anders aus.
Titus Brandsma
Mit guten Gedanken
will ich das ALTE JAHR verabschieden
und mit Segenswünschen
das NEUE JAHR begrüßen.
Mit offenen Händen
will ich das Vergangene abgeben
und mit betenden Augen das Zukünftige erwarten.
Mit wertvollen Erinnerungen
will ich das Gewordene bewahren
und mit demütigen Erwartungen
das Kommende empfangen.
Mit dankbaren Worten
will ich das Gewesene würdigen
und mit hörendem Herzen
das Werdende schätzen.
Mit versöhnter Haltung
will das Schmerzliche loslassen
und mit wachsamer Spannung
das Wachsende schützen.
Mit allen meinen Sinnen
will ich Gott loben und danken,
und mit tiefer Ehrfurcht
vor ihm, mit ihm und in ihm
bleiben und leben.
Paul Weismantel
Eine Weile nichts tun, nur absichtslos da sein, heißt wach werden für die Sättigung Gottes.
Johannes vom Kreuz
Wenn wir Schwierigkeiten beim Beten haben, sollen wir tun, was uns möglich ist und uns nicht zu sehr beunruhigen, denn dieser Zustand ist Ausdruck unserer Begrenztheit und Hilflosigkeit, wenn die Gnade Gottes aufhört, uns zu unterstützen.
(Raphael Kalinowski)
Die ganze Dreifaltigkeit ruht in uns,
dieses ganze Geheimnis,
das wir im Himmel schauen werden.
Beten heißt nicht viel reden, sondern viel lieben.
Gott ist da, aber er ist verborgen und schweigt.
Warum das so ist?
Es sind Gottes Geheimnisse, von denen wir sprechen, und die lassen sich nicht restlos durchdringen.
Gott ist Mensch geworden, um uns teilnehmen zu lassen an seinem Leben. Damit beginnt es und das ist unser letztes Ziel.
Aber dazwischen liegt noch etwas anderes.
Christus ist Gott und Mensch, und wer an seinem Leben Anteil hat, muss am göttlichen und menschlichen Leben Anteil haben. Die menschliche Natur, die er annahm, gab ihm die Möglichkeit zu leiden und zu sterben. Die göttliche Natur, die er von Ewigkeit besaß, gab dem Leiden und Sterben unendlichen Wert und erlösende Kraft. Christi Leiden und Tod setzen sich fort in seinem mystischen Leibe und in jedem seiner Glieder.
Wenn der Mensch ein lebendiges Glied am Leibe Christi ist, dann bekommt sein Leiden und Sterben durch die Gottheit des Hauptes erlösende Kraft.
(Edith Stein - Sr. Teresia Benedicta vom Kreuz)
Mit der Liebe zu Gott steigert sich die Liebe zum Nächsten. Beide entspringen ja derselben Quelle.
Wie gerne hätte ich Priester sein mögen, um über die Allerseligste Jungfrau predigen zu können! Mir scheint, dass ein einziges Mal genügt hätte, um meinem Gedanken in dieser Sache restlos Ausdruck zu verleihen. Zunächst hätte ich gezeigt, wie wenig das Leben der Gottesmutter überhaupt bekannt ist. Man dürfte von ihr keine unwahrscheinlichen Dinge sagen, die man gar nicht bestimmt weiß: beispielsweise, dass sie als kleines Kind von drei Jahren bereits in den Tempel ging, um sich Gott in glühender Liebe und einem außergewöhnlich großen Seeleneifer aufzuopfern, während sie doch wahrscheinlich nur mitging, um ihren Eltern zu gehorchen. Warum spricht man auch davon, dass nach den prophetischen Worten Simeons im Tempel die Allerseligste Jungfrau die Passion Jesu vor Augen gehabt habe?… „Ein Schwert des Schmerzes wird deine Seele durchbohren.“ Sie sehen wohl, meine Mutter, das ist eine Voraussage für später gewesen…. Damit eine Predigt über die Gottesmutter Frucht bringen soll, muss ihr wirkliches Leben vor Augen gestellt werden, so wie es sich vorstellt. Man errät leicht, dass ihr Leben in Nazareth und auch später ganz einfach verlief… Man ist sich wohl bewusst, dass die Gottesmutter die Königin des Himmels und der Erde ist, aber sie ist „mehr Mutter als Königin“. Man darf nun nicht hingehen und behaupten (wie ich es öfter hörte), auf Grund der ihr zuteil gewordenen Vorzüge stelle sie alle Heiligen so in den Schatten, wie die Sonne bei ihrem Aufgehen alle Sterne zum Erblassen bringt. Mein Gott, was ist das für eine Auffassung! Eine Mutter, die den Ruhm ihrer Kinder in den Hintergrund drängt! Ich denke genau das Gegenteil. Ich glaube, sie wird den Glanz der Auserwählten noch bedeutend erhöhen. Man kann leicht von ihren Vorzügen sprechen, aber damit darf man sich nicht begnügen. Es muss dafür gesorgt werden, dass sie geliebt wird.
(Thérèse von Lisieux)
"Brannte uns nicht das Herz in der Brust,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schrift erschloss?"
Lk 24,32
"Wie Jesus in seiner Todesverlassenheit sich in die Hände des unsichtbaren und unbegreiflichen Gottes übergab, so wird die Seele sich hineinbegeben in das mitternächtliche Dunkel des Glaubens, der der einzige Weg zu dem unbegreiflichen Gott ist.
Edith Stein
Jede Anregung, die den Menschen zur Einkehr bei sich selbst bewegt und auf den Weg zu Gott bringt, ist als eine Wirkung der Gnade anzusehen, auch wenn dabei natürliche Ereignisse und Beweggründe als Werkzeuge benutzt werden. (ESW VI ;43)
Edith Stein