5. Fastensonntag

Predigtnotizen zum Fünften Fastensonntag
LESUNGEN:
Erste Lesung: Jeremias 31,31-34: Ich möchte einen neuen Bund schließen und der Sünden nicht mehr gedenken.
Antwortgesang: Ps 51: – Schaffe in mir, o Herr, ein reines Herz.
Zweite Lesung: Heb 5,7-9: – Er hat Gehorsam gelernt und ist zum Urheber des Heils geworden.
Evangelium: Joh 12,20-33: – Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bringt es keine Frucht.
1. Gottes Logik ist nicht unsere Logik. Seine Wege sind nicht unsere Wege. Nach der Logik der Menschen ist es zur Selbstverwirklichung nötig, dass man triumphiert, siegt und besiegt, in der Logik Gottes muss man oft verlieren, um zu gewinnen. Ganz offensichtliche Misserfolge sind nach Gottes Plänen Wege zum Triumph und in die Fülle. Oft werden wir mutlos, wenn wir sehen, dass die Bemühungen um das Gute und der Einsatz zur Treue um unsere Berufung und zum Widerstand gegenüber den Versuchungen zur Macht, dem Haben und Genießen weder in uns noch in den anderen Frucht bringen. Doch in der Logik Gottes sind sie tatsächlich der Weg, um Frucht zu bringen.
2. Im heutigen Evangelium gibt uns Jesus eine Verstehenshilfe, um die Dinge aus der Logik Gottes zu betrachten. Im Blick auf seine Passion, offensichtlich die größte Katastrophe, sagt er uns, dass man sterben muss, wenn man, wie das in die Erde gelegte Samenkorn, Frucht bringen möchte. Damit zeigt er uns inmitten der Schwierigkeiten, Verfolgungen und Phasen der Mutlosigkeit einen Weg der Hoffnung auf; zugleich lehrt er uns, wie wir die Kreuze der Resignation und Selbstbemitleidung in die Gewissheit umwandeln können, dass wir auf die österliche Freiheit und die Fülle des Lebens zugehen. Aber Jesus versteht auch unsere Ängste, denn er bekennt, dass er auch Angst hatte. Im Evangelium sagte er: „Jetzt, da ich Angst habe, sage ich zum Vater: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Nein, denn deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.“
3. Lernen wir daraus unsere Lektion für unser Leben. Oft sagen wir uns: „Alle unsere Bemühungen haben nichts gebracht, um in unserer Familie Werte einzupflanzen; unsere Kinder halten sich nicht an die Erziehung, die wir ihnen gegeben haben.“ Wir selbst sind Leid und Unverständnis ausgesetzt anstatt Gutes zu ernten, und zweifeln, „ob sich das, was wir getan haben, gelohnt hat.“ Vergessen wir nicht, dass Jesus der Lehrmeister ist, der uns mit seiner Unterweisung und mit seinem Beispiel lehrt, in Gottes unbegreifliche Logik einzutreten. Man sagt oft: Durch Kreuz zum Licht. Im Leben als Christ bedeutet verlieren oft gewinnen.
Camilo Maccise.